Zum 200. Geburtstag schenken die Augustinerkirche und die Dommusik Würzburg dem Komponisten und Organisten César Franck eine Orgelkonzertreihe mit seinem fast kompletten Orgelwerk. Francks Bedeutung für die Entwicklung der französischen Orgelkultur ist sehr groß: Er komponierte sowohl relativ einfache Stücke für den liturgischen Gebrauch als auch für den Konzertgebrauch vorgesehene Werke mit komplexen Formen, die es bis dahin in der Orgelliteratur nicht gab, beispielsweise die erste Sinfonie für große Orgel, das Grande Pièce Symphonique.

Im zweiten Konzert der Reihe ist Hans-Bernhard Ruß, Kirchenmusiker der Augustinerkirche, an der Klais-Orgel des Kiliansdoms zu hören. Sein besonderes Interesse gilt der Orgelimprovisation sowie der Konzeptionierung thematisch schlüssiger Konzertprogramme, mit denen er regelmäßig in ganz Deutschland und im europäischen Ausland konzertiert.

Er widmet sich unter anderem dem Pièce Héroïque - dieser Werktitel verweist auf gefallene Helden in kriegerischen Handlungen. Es ist ein dramatisches Stück in drei sehr kontrastreichen Teilen. Nach der Uraufführung hat Franck aufgrund der Reaktion des Publikums sein Pièce Héroïque mit einem neuen, sehr pathetischen Schluss versehen. Daneben steht das Pastorale op. 19 auf dem Programm, das César Franck dem befreundeten Orgelbauer Aristide Cavaillé-Coll gewidmet hat und das Final op. 21. Dieses Werk ist Francks Freund Lefébure-Wély gewidmet, ein damals sehr populärer virtuoser Organist, Improvisator und Komponist, dem Franck bei einer gemeinsamen Bewerbung um die gleiche Stelle unterlag. Ein für Francks Verhältnisse sehr plakatives Werk mit langen Pedalsoli, schwer zu spielen und eher selten aufgeführt. Ausserdem auf dem Programm das Cantabile aus den Trois Pièces und Vier Stücke aus L`organiste II sowie eine Improvisation.

Der Eintritt ist frei, Spenden erbeten